Bundgreifer zur Waggonentladung
BGHW – Die Goldene Hand 2021
Stadthafen Lünen
„Güterumschlag sicher im Griff.
Der hydraulische Greifer für Drahtbunde“
Zu Beginn wird der Pokal des BGHW-Präventionspreises „Die Goldene Hand“ gezeigt. Daneben erscheint die Überschrift: „Güterumschlag sicher im Griff.
Der hydraulische Greifer für Drahtbunde “
Während der Stadthafen mit der Schiffs- und Waggonentladung aus der Vogelperspektive gezeigt wird und der BGHW-Bus auf das Gelände fährt, sagt eine Sprecherstimme: „Zentral gelegen im östlichen Ruhrgebiet, ist der Stadthafen Lünen Umschlagstelle für internationale Güter auf Binnenschiffen und Eisenbahnwaggons.“ Andreas Hüsing, Betriebsleiter beim Stadthafen in Lünen, erzählt in einem Interview: “Wir schlagen hier Massengüter und Stückgüter um. Circa 800.000 bis eine Million Tonnen im Jahr.” Der Fokus liegt auf dem Drahtballen, während Andreas Hüsing weiterspricht: “Davon ungefähr 50 000 Tonnen Walzdraht.” Der Ballengreifer wird in Aktion gezeigt. Eine Sprecherstimme erklärt dazu: “Der Walzdraht wird in Form von Drahtballen transportiert. Diese druckempfindlichen Stückgüter werden seit einiger Zeit mit einem hydraulischen Ballengreifer umgeschlagen– eine Eigenentwicklung des Stadthafen Lünen. “
Zwei Mitarbeiter besteigen über eine angelehnte Leiter einen Eisenbahnwaggon mit Drahtballen. Ein roter Rahmen mit dem Wort “VORHER” wird dabei eingeblendet, um zu zeigen, wie es bisher abgelaufen ist. Die Sprecherstimme erklärt dazu: “Anlass für die Entwicklung dieses innovativen Lastaufnahmemittel war die bisherige gefährliche Arbeitsweise beim Entladen von Drahtballen, wie hier aus einem Eisenbahnwaggon.” Michael Rykowski, Vorarbeiter beim Stadthafen Lünen, berichtet von seinen Erfahrungen: “Beim Ein und Aussteigen war schon mal eine Gefahr, dass man halt runterfallen könnte.” Man sieht den Mitarbeiter, wie er sich zwischen Drahtballen und Waggonwände durchquetscht. Währenddessen wird wieder der rote Rahmen mit dem Wort “VORHER” eingeblendet. Michael Rykowski spricht dabei weiter: “Da war zwischen den Drahtbunden eine Gefahr. Weil man sich dann durchquetschen musste.” In Nahaufnahme sieht man hervorstehende Drähte. Auch hier ist der rote Rahmen mit der Vorher-Situation eingeblendet. Michael Rykowski erzählt weiter: “Dann konnte man sich aufstechen, weil teilweise Drähte da raus standen.” Kai Schink, Hafenlogistiker beim Stadthafen Lünen, wird interviewt und berichtet: “Es war sehr eng im Waggon. Wir hätten ausrutschen können. Wir hätten uns verletzen können.”
Die Mitarbeiter arbeiten zwischen den Drahtballen. Ein roter Rahmen mit Schrift „Vorher“ ist weiterhin eingeblendet. Michael Rykowski ergänzt: “Dann war Zwangshandlung, weil man dann sich bücken musste und versuchen musste, die Gurte dann durchzuziehen.” Klaus Viertmann, Fachkraft für Arbeitssicherheit bei der
Fa. Uventus in Gladbeck, erzählt in einem Interview: “Also ein ganzes Bündel verschiedenster mechanischer Gefährdungen, die am Ende dazu geführt haben, dass wir gesagt haben, da müssen wir jetzt tatsächlich mal etwas tun.” Dabei werden die Drahtballen am Gurt befestigt mit einem Greifer hochgezogen.
Das Kompetenzteam steht um Bundgreifer. Währenddessen erzählt Klaus Viertmann weiter: “Und das etwas ganz Innovatives dabei rausgekommen ist, ist natürlich umso schöner für alle Beteiligten.” Jörg Swiedelsky, Leiter Technik beim Stadthafen Lünen, ist stolz berichten zu können: “Als technischer Leiter vom Stadthafen Lünen bin ich stolz auf unsere neue Innovation und dass es uns gelungen ist, aus einem Papierballen-Greifer für Flurförderzeuge einen Bundgreifer für Krane zu generieren.” Der Bundgreifer ist dabei in Aktion zu sehen. Klaus Viertmann beschreibt die Herausforderung: “Wir haben eine ganze Menge Detailarbeit leisten müssen, … “ Das Kompetenzteam steht um Bundgreifer, während Klaus Viertmann weiter berichtet: “ …insbesondere die Kollegen hier im Hafen.” Jörg Swiedelsky fügt hinzu: “Zum Beispiel haben wir die Aufhängung flexibel mit Ketten für Krananlagen ausgestattet.” Eingeblendet sieht man dann nah den Drahtbundgreifer mit Fokus auf Haltebacken und Ketten. In der nächsten Einstellung sieht man eine Lastaufnahme und Transport mit Absetzen – im Waggon und Schiff im Wechsel. Zwischendurch ist auch der Kranführer zu sehen. Dabei erklärt Jörg Swiedelsky weiter: “Das Kernstück war die hydraulische Steuerung, um den Druck von 350 bar auf 120 bar Arbeitsdruck zu reduzieren, damit wir das Transportgut nicht beschädigen, aber trotzdem jederzeit das Bund immer fest im Griff haben.” Dann sieht man Einstellungen von Leuchten. Jörg Swiedelsky erzählt weiter: “Die Leuchten haben die Funktion, dass der Kranführer von seiner Kanzel aus bei jedem Wetter, bei Regen, bei Wind, bei Sonne jederzeit den Betriebszustand sicher erkennen kann.” Betriebsleiter Andreas Hüsing ergänzt: “Wir sehen das als Win-Win-Situation. Einmal für die Mitarbeiter, dadurch dass die aus dem Gefahrenbereich rauskommen…” und Jörg Swiedelsky beendet die Worte: “…und auch sicher sein können, dass die Jungs dann abends auch wieder gesund nach Hause kommen.” Dabei sieht man den Bundgreifer im Einsatz.
Ein Bundgreifer entlädt ein Waggon. Dabei hört man Andreas Hüsing. Er berichtet: “Das Zweite ist natürlich Wirtschaftliche. Wir setzen weniger Mitarbeiter ein. Und auch der Kunde wird davon profitieren, weil wir dadurch den Preis reduzieren können. “
In der Vogelperspektive bekommt man nochmal einen Überblick vom Stadthafen. Dabei spricht eine Sprecherstimme: “Mit dem hydraulischen Drahtbundgreifer hat der Stadthafen Lünen seinen Güterumschlag sicher im Griff.”
Abschließend sieht man erneut den Pokal des BGHW-Präventionspreises „Die goldene Hand“ und daneben die Schrifteinblendung: „Die Goldene Hand 2021, Präventionspreis der BGHW, Stadthafen Lünen. Der hydraulische Greifer für Drahtbunde.“
Die Entladung von Drahtrollen aus Bahnwaggons beziehungsweise von Binnenschiffen erfolgte in der Vergangenheit unter Einsatz von Anschlägern, die sich zum Anschlagen der Lasten in den Ladebereich begeben mussten. Aufgrund der räumlichen Enge auf Schiffen und Waggons war dabei das Anschlagen der Drahtbunde mit erhöhter Unfallgefahr verbunden. Das Unternehmen entwickelte auf Basis einer Klammer aus dem Bereich Papiertransport einen hydraulischen Bundgreifer. Hierzu wurde die Klammer an den Einsatz für Drahtrollen angepasst und entsprechend den sicherheitstechnischen Anforderungen für den Krantransport umgerüstet. Mit der Entwicklung des hydraulischen Bundgreifers entfällt der Einsatz von Anschlägern bei der Entladung von Walzdraht, da die Drahtrollen nun ohne zusätzliches Anschlagen direkt durch den Bundgreifer aufgenommen werden können.